Johann Anzenberger

Foto: Tobias Hase

Dass Johann Anzenberger im Schauspiel seine Berufung gefunden hat, grenzt schon fast an ein Wunder, nachdem der künstlerische Weg in einem oberbayerischen Kindergarten so steinig begann: Er bereitete sich wochenlang auf die Rolle „Lama“ vor, hatte ein wunderbares Kostüm, bis sich rausstellte, dass er ein „Lahmer“ sein sollte. Auch die Worte des bösen Wirts im Krippenspiel wollten ihm nicht über die Lippen kommen, er bat Maria und Josef lieber sofort in seine Herberge und schrieb somit wohl die Bibel um. Aber all das brachte ihn nicht vom großen Traum ab und so wurde er an der Schauspielschule des Schauspielhauses Salzburg genommen und darf sich seit 2008 als Bester seines Jahrgangs den Titel „Diplom-Schauspieler“ an die Brust heften. Dann folgte die „Sommerakademie für bairisches Volksschauspiel“, sein erstes Engagement auf der Luisenburg, der Rehau-Nachwuchspreis der Luisenburg-Festspiele Wunsiedel für den Abraxas in „Die kleine Hexe“, die Kreuzgangspiele in Feuchtwangen, die Bad Hersfelder Festspiele und das Schmidt Theater, wo er in „Der kleine Störtebeker“ und „Käthe holt die Kuh vom Eis“ zu sehen war. Außerdem spielt er Klarinetten, Okarinas, Flöten und Saxofone und durfte schon als Sänger mit den Münchner Philharmonikern auf der Bühne stehen. Und er drehte bereits mit Roland Emmerich, stand für „Der Alte“ vor der Kamera und ist als freier Schauspieler an Theatern in München, Landshut, Passau, Regensburg, Hamburg, Bremen, Bozen, Brixen, Salzburg u. a. tätig. Sein Traum hat sich also mehr als erfüllt, nur auf die Rolle „Lama“ wartet er noch sehnsüchtig!